Hier finden Sie Projekte, an denen Schülerinnen und Schüler aller Fachbereiche teilnehmen.

Juniorwahl 2013

„Ich bin etwas aufgeregt, als ich den Raum betrete, denn es ist die erste Wahl überhaupt – abgesehen von den Klassensprecherwahlen – an der ich teilnehme.
Die Wahlhelferin hakt mich auf dem Wählerverzeichnis ab, nachdem ich meine Wahlbenachrichtigung vorgelegt habe. Sie händigt mir einen Stimmzettel aus und deutet mir den Weg zur Wahlkabine, in der ich zwei Stimmen abgebe. Danach falte ich den Stimmzettel zusammen und werfe ihn in die Wahlurne. Schließlich verlasse ich den Raum.
War doch gar nicht so schlimm!“

(Petra, 17 Jahre)

So oder so ähnlich mussten sich am 20. Januar 2013 wohl die 59,4 % der Wahlberechtigten fühlen, die an den niedersächsischen Landtagswahlen teilgenommen haben.
Petra, die mit ihren 17 Jahren noch nicht für die echten Landtagswahlen zugelassen war, konnte dennoch diese Erfahrung schon jetzt machen und hat nun keine Hemmungen vor echten Wahlen und Entscheidungen, denn über deren Ablauf ist sie nun bestens informiert.
Genau wie hunderte andere niedersächsische Schüler ab der 7. Klasse, die an dem Projekt „Juniorwahlen 2013“ teilgenommen hatten. In dem Moment, in dem sie ihre Kreuze auf den Stimmzettel setzten, erlebten sie das Gefühl, was es heißt, ein Teil unserer Demokratie zu sein.

„Wir haben schon einige Zeit zuvor im Politikunterricht begonnen, darüber zu reden, wie der Landtag aufgebaut ist und wozu die beiden berühmten Stimmen dienen. Wir haben uns darüber informiert, welche Absichten und Ziele welche Parteien haben und was uns welche Personen für die Zukunft versprechen.
Das einzige, das wir nun noch nicht wussten, war: Wie ist es nun tatsächlich, wählen zu gehen?
Um ehrlich zu sein, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich nicht an den echten Landtagswahlen teilgenommen hätte, wenn ich nicht vorher mit der ganzen Klasse erarbeitet hätte, wie sie ablaufen. Mir wäre es peinlich an einen Ort gehen zu müssen, wo jeder ganz genau über alles Bescheid zu wissen scheint. Letztendlich wusste aber auch ich genau, wozu meine Kreuze dienen, wen ich wählen möchte und vor allem wen nicht, und dass ich nichts zu befürchten habe; das war schon ein gutes Gefühl.“

(Julius, 18)

Innerhalb der Klassen wurden Wahlhelfer ernannt, die mithilfe des Klassenbuches ein Wählerverzeichnis erstellten und „echte“ Junior-Wahlbenachrichtigungen an die Klassenkameraden verteilten. Am festgesetzten Wahltag ging die Klasse gemeinschaftlich in den Wahlraum, in dem Wahlkabinen, Urne und ein Tisch für die Wahlhelfer aufgebaut worden waren. Jeder Schüler setzte seine Kreuze genau so, wie es die tatsächlich Wahlberechtigten am 20.Januar machten.
Einige Tage später wurden die schulinternen, sowie die Ergebnisse der gesamten Juniorwahlen in den Schulfluren ausgestellt. Im Vergleich dazu waren auch die Ergebnisse der echten Landtagswahl zu sehen. Einige Tage vorher war schon eine bunte Landschaft aus Juniorwahl-Werbeplakaten aufgestellt worden.
Im Allgemeinen gab es für das Projekt eine sehr positive Resonanz, den noch minderjährigen, aber sehr interessierten Schülerinnen und Schülern wird zumindest ein wenig das betäubende Gefühl genommen, kein Mitspracherecht an den Geschehnissen zu haben. Natürlich hatten die Ergebnisse der Juniorwahlen keinen echten Einfluss auf die Landtagswahl, doch hat jeder die Gelegenheit bekommen, einmal seine Meinung zu äußern. Und auch all jene, die sich normalerweise noch nicht für all das interessiert hätten, wurden anschaulich und ganz sicher mit viel Spaß an dieses bedeutungsvolle Geschehen in Niedersachsen herangeführt.

Weitere Informationen zur Juniorwahl finden Sie hier.

Die nächste Juniorwahl ist parallel zur Bundestagswahl 2013!